Wolkenfabrik's Webseite
18. Juni - 21. Juli 2014
Rund 9.500 km durch Norwegen und schwedisch und finnisch Lapland zum Nordkap und zurück.
Für die Planung und Durchführung der Reise hilfreich waren
- Skandinavien, der Norden von Frank-Peter Herbst und Peter Rump, Reise Know Verlag
- Reise-Handbuch Norwegen von Michael Möbius und Anette Stier, Dumont Verlag
- Reise-Handbuch Finnland von Ulrich Quack, Dumont Verlag
- Reise-Handbuch Balitkum, Christiane Bauermeister, Eva Gerberding, Jochen Könnecke und Christian Nowak, Dumont Verlag
- Karten-Material von Kümmerly+Frey, Marco Polo
- Naviagationsgerät TomTom
- Internet (google maps)
- Norwegisches Reisebüro
- Fährbüros
- Auto- und Reiseclub Deutschland
- besinderer Dank gilt einem ehemaligen Kollegen als vielfacher Norwegen-Reisender verfügte er über entsprechende Ortskenntnis und Kartenmaterial
Reisebericht
18. Juni 2014
Am frühen Nachmittag übernahmen wir bei unserem Anbieter unser Wohnmobil Dethleffs auf Fiat Ducato-Chassie. (Vier Schlafplätze, Diesel, 136 PS, Durchschnittsverbrauch 10,1 l/100).
Zuhause wurden sofort die bereitgestellten Lebensmittel und Bekleidung sowie Ausrüstung verstaut. Der Tourenverlauf unserer fünfwöchigen Fahrt war schon Tage zuvor im Navi gespeichert worden.
Zuhause wurden sofort die bereitgestellten Lebensmittel und Bekleidung sowie Ausrüstung verstaut. Der Tourenverlauf unserer fünfwöchigen Fahrt war schon Tage zuvor im Navi gespeichert worden.
19. Juni 2014
Gegen 07.00 h fuhren wir über die A 61, A 48, A 57 und A 1 nicht ganz staufrei zum Hotel "Niedersachsenhof" in Gyhum und übernachteten dort letztmalig in einem ordentlichen Bett. Am
20. Juni 2014
führte uns unsere Route durch das "Alte Land", wir kauften in Bremervoerde noch ein paar restliche Lebensmittel und überquerten gegen Mittag die Elbe mit der Fähre von Wischhafen nach Glückstadt. Von dort machtenwir via Brokdorf einen kurzen Abstecher nach Friedrichstadt. Aufgrund einiger kleiner Grachten nennt man den Ort auch "Venedig des Nordens." Im Fischrestaurant "La Mer" in Husum gab es abends die letzte ordentliche Mahlzeit. Die nächsten Wochen waren doch sehr nudellastig und und es gab des Öfteren Fertiggerichte mit leckeren Zusatz- und ganz vielen nahrhaften Konservierungsstoffen sowie schmackhaften Stabilisatoren. Anschließend fuhren wir noch am Abend bis Veilje/DK und übernachteten hier "wild" an der Ostseeküste. Am
21. Juni 2014
ging es nach einem guten Frühstück weiter über Arhus nach Hirtshals am Skagerak. Wir waren viel zu früh, um einzuchecken und so machten wir einen ausgiebigen Strandspaziergang an der blauen (!) Nordsee. Oder gehört die Meerenge zur Ostsee? Anschließend stockten wir an einer Tankstelle noch mit einer Flasche Dalwhinnie Single Malt unseren Alkoholvorrat auf. In Dänemark waren die Spirituosen noch bezahlbar.... Abends suchten wir vergeblich einen Radiosender mit der FIFA-WM-Übertragung des Spiels Deutschland-Ghana. Zudem wurde uns mit unserer deutscher IP der Zugung zum gesamten skandinavischen Fußball-Internet verwehrt. Die Übertragung der WM im Internet außerhalb Deutschlands durch ARD oder ZDF hatte die FIFA untersagt. Die einzige Verbindung zur WM war unser Handy.
Zu allem Überfluss mussten wir nach dem Check-in aufgrund der Höhe unseres Wohnmobils über einen schmalen Steg ca 150 m rückwärts auf die Fähre fahren. War bestimmt eine Touri-Falle. Auf dem Schiff gab es selbstverständlich auch keine TV-Übertragung des Spiels. Um 23.30 legt die Fähre ab nach Kristiansand im Süden Norwegens. In der klaren Mittsommernacht war der Himmel rotorange. Kristiansand erreichten wir am
Zu allem Überfluss mussten wir nach dem Check-in aufgrund der Höhe unseres Wohnmobils über einen schmalen Steg ca 150 m rückwärts auf die Fähre fahren. War bestimmt eine Touri-Falle. Auf dem Schiff gab es selbstverständlich auch keine TV-Übertragung des Spiels. Um 23.30 legt die Fähre ab nach Kristiansand im Süden Norwegens. In der klaren Mittsommernacht war der Himmel rotorange. Kristiansand erreichten wir am
22. Juni 2014
um 02.15 h in der Morgendämmerung. Die befürchtete Grenzkontolle fand nicht statt, gut für unsere Vorräte und dem Whisky. Wir fuhren sogleich über den Regionalveien (Rv) 9 in Richtung Evje. An dem ersten malerischen See schliefen wir ein paar Stunden und wachten auf bei strahlendblauem Himmel. Nach einem Outdoor-Frühstück fuhren wir weiter in Richtung Bergen. Eigentlich hatten wir zuhause geplant an dem Tag noch die ca. 360 km zu bewältigen. Aber die grandiose Landschaft des Sedestal sowie die kurvenreiche Straße entlang den Schnee- und Eisfeldern von Haukeli nach Röldal zeigte uns nur allzu deutlich auf, dass wir unsere Zeiteinteilung täglich neu überdenken müssen. Zwei lange, schwach beleuchte, enge Tunnels mit Gegenverkehr verlangten von allen Verkehrsteilnehmern Geschick und fahrerisches Können. Auf einem Campingplatz in Röldal nächtigten wir erstmals auf einem Campingplatz [200 NoK zuzüglich 20 NoK für 2 x 2:30 min (!!!) warmes Wasser, ca. 30 €]. Am Montag,
23. Juni 2014
ging es weiter durch die wunderschöne Landschaft bei Odda (Lattefoss) und rund um den Hardangerfjord nach Bergen. Vor Bergen gerieten wir in den abendlichen Berufsverkehr. Wir nächtigten direkt am Fjord auf dem Campingplatz des Hotels Grimmen in Nestun, Kommune Bergen. Am Dienstag,
24. Juni 2014
war gegen 07.15 h die Nacht zu Ende doch leider mussten wir bei bestem Wetter bis 08.30 h auf die für 07.00 h bestellten frischen Brötchen warten. Aber irgendwie auch egal, schließlich war ja Urlaub und so nah am Polarkreis fast 24 Stunden hell.
Für diesen Tag war die City-Tour Bergen angesagt. Bergen ist eine wunderschöne Stadt. Im Hanseviertel mit seinen sehr schönen Holzhäusern haben sich sehr viele Handwerksbetriebe eingerichtet. Steinmetze, Silber- und Goldschmiede, Holzschnitzer, Maler und Rauchwarenhändler boten hier ihre Produkte an. Erwähnenswert ist, dass man hier auch Eisbär- und Seehundfelle oder ausgestopfte Robben und Eisbären käuflich erwerben konnte.
Gleichfalls beeindruckend ist der Fischmarkt direkt am Hafen von Bergen. Ein Unzahl von Fischen und anderen nicht immer bestimmbaren Meereslebewesen wurden zum sofortigen oder späteren Verzehr angeboten. An den einzelnen Fischbuden wurde man in fast allen Fremdsprachen bedient. Selbst in chinesischer oder japanischer Spache wurden an manchen Verkaufsständen die Meerestiere verkauft.
Noch am Abend ging es über den Wintersportzentrum Voss nach Flam. Tatsächlich erreichten wir Flam exakt nach der gesetzten Zielvorgabe und fanden sogar noch einen sehr guten Campingplatz. Die für Mittwoch,
25. Juni 2014
geplante Bahnfahrt nach Myrdal mussten wir auf den nächsten Tag verschieben. Im Fjord hatten nachts zwei riesige Kreuzfahrtschiffe festgemacht und alle ihre Reisenden von Bord gelassen. Gefühlte 5.000 Spanier, Italiener, Chinesen und Japaner überfüllten alle Züge bis 19.00 h. Kurzerhand entschieden wir uns für eine Fahrt durch den Sognefjord.
Hier Bild einfügen von Flam, Sognefjord, Myrdal
Zunächst vorbei an den beiden großen Schiffen ging es beschaulich durch den mehr oder weniger engen Fjord. Unterwegs erfuhr man so manchen über das beschwerliche Leben der Einwohner. Erst 1960 wurde der letzte Ort am Fjord an des Stromnetz angeschossen. Aber selbst dann wurde die elektrische Energie noch gedrosselt. Währed der Fahrt musste man sich bis auf ein paar langweilige Möwen alle anderen tierischen Lebewesen hinzudenken. Kein Adler, kein Wal nix Fisch. Ein paar Spanier fanden es lustig, die Möwen zu füttern und wurden zur Belohnung vollgeschissen. Naja, Wale und Eisvogeltaucher hatten wir ja auch erst für die Lofoten oder den Vesteralen eingeplant. Aber hätten die blöden Viecher uns nicht mal überraschen können.... Dennoch war es eine eindrucksvolle achtstündige Bootsfahrt.
26. Juni 2014
Zum Glück hatte über Nacht kein neues Schiffsaltersheim festgemacht. Wir werden niemals eine Kreuzfahrt machen, das steht fest.
So fuhren wir dann gegen 10.30 h von Flam mit dem fast leeren Zug nach Myrdal. Die ca. 25 km lange und spannende Bahnstrecke fasziniert Jahr für Jahr Menschen aus der ganzen Welt und ist eine der beliebtesten und eindrucksvollsten Touristattraktionen in Norwegen.
So fuhren wir dann gegen 10.30 h von Flam mit dem fast leeren Zug nach Myrdal. Die ca. 25 km lange und spannende Bahnstrecke fasziniert Jahr für Jahr Menschen aus der ganzen Welt und ist eine der beliebtesten und eindrucksvollsten Touristattraktionen in Norwegen.
Hier Bild einfügen von Myrdal
Das muss jeder für sich entscheiden, aber die steilste Bahnlinie der Welt ist es allemal. An den schönsten Fotopoints hält die Bahn sogar für wenige Minuten.
Nach einer Stunde erreicht die Flamsbana bei herrlichem Wetter das Bergdorf Myrdal. Ausser einem Bahnhof gibt es dort oben eigentlich nichts zu sehen und so fuhren wir am frühen Nachmittag wieder zurück nach Flam. Nach zwei herrlichen Maggi-Fünf-Minuten-Terrinen ging es dann durch den mit 24,5 km weltlängsten Laersdal-Straßenunnel nach Ryfoss. Unterwegs besichtigten wir noch zwei fast 900 Jahre alte hölzerne Stabkirchen (nicht Stabskirschschen, norwegisch Stavskirkje), nicht so schön wie der Kölner Dom, aber dennoch sehr beeindruckend.
Hier Bild einfügen Stabkirche
Abends regnete es erstmalig. Als kulinarisches Highlight gab es abends Ravioli von Maggi mit Tomatensalat. Zum Glück haben wir nur zwei Dosen gekauft..... Zeitlich liegen wir (noch) voll im Plan, nur noch 2.500 km bis zum Nordkapp und insgesamt 5.000 km bis nach Hause. Am Freitag,
27. Juni 2014
ging es weiter über Lom und Geiranger nach Eisdalen. Neben zwei schönen Stabkirchen in Oye und Lom beeindruckte diese Etappe durch tosende Wasserfälle (norwegisch Foss) und grandiose Landschaften zwischen Lom und Eisdalen. Die Passstraße vor und hinter Geiranger sind ein Genuss für jeden Bergfahrer. Die Schönheit der Landschaft hier ist nicht zu beschriebn. Enge Serpentinen und Gefälle bzw. Steigungen von mehr als 12 % konnten unserem Fiat Ducato wenig anhaben. Im Geirangerfjord, dem längsten und tiefsten Fjord hatte ein Schiff der Aida-Flotte festgemacht. Im Geiranger Touristen-Center wurden die Passagiere richtig abgezockt. Im Übrigen gibt es auch in Norwegen Souvenirs "made in China." In allen Shops wurden Kunststoff-Trolle mit dem gleichen Gesichtsausdruck hochpreisig angeboten.
Hier Bild Geiranger einfügen
Auf einem Hochplateau in einer herrlichen Bergwelt unmittelbar an einem See campierten wir wild. als warme Mahlzeit gab es fangfrische Fisch-Burger mit Reis und sündhaft teuren Tomaten. Im Lauf der hellen und sternklaren Nacht füllte sich der idyllische Platz mit anderen Wohnmobilisten. Samstag,
28. Juni 2014
ging es dann weiter über den Trollstigen und zwei Fähren nach Molde und ab dort über verschiedene kleine Inseln, die mit Brücken miteinander verbunden sind nach Lyöso direkt am Atlantik. Irgendwann verliert man den Durchblick, See oder Fjord, Salz- oder Süßwasser, hier wird man echt gefordert. Am Abend ist Sonnenuntergangsfotografieren angesagt. Ich darf für meine Liebste das Stativ schleppen. Was tut man nicht alles. Die Küste, das Meer und der Sonnenuntergang. Norwegen zeigt sich von seiner schönsten Seite. Allerdings zahlen wir einen hohen Preis. Trotz Mückenspray wurden wir von den Biestern fast aufgefressen. Aber im Nachhinein entschädigen die Bilder für viel Ungemach.
Hier Bilder vom Sonnenuntergang in Lysö einfügen
29.06.2014
Es geht weiter über Trondheim in Richtung Norden. Die Lofoten oder die Inselgruppe der Vesteralen sind unser nächstes Ziel, schlappe 1.200 km über die kurvenreiche E 6. Abends gibt es tatsächlich fangfrischen Lachs vom Grill. Als Dessert preiswerte norwegische Erdbeeren. Deren Saison hat hier gerade erst begonnen. Der Touri-Verkehr hat auch deutlich nachgelassen. Wer hier in Richtung Norden fährt, kennt nur ein Ziel. Übernachtet haben wir in Namsskogan. Am Montag,
30. Juni 2014
legen wir nach einem Besuch eines Wildreservates Namsskogan
Hier Bilder einfügen vom Wildreservat einfügen
nur wenige Kilometer zurück auf einem Hochplateau im Saltfjellet. Hier liegt noch reichlich Schnee, aber die Sonne steht noch hoch am strahlendblauen Himmel. Abends gab es zum Dessert die nördlichsten Erdbeeren, ca. 100 km vor dem Polarkreis. Aus der wenig fußballorientierten Presse erfuhren wir vom erfolgreichen Auftritt der deutschen Mannschaft, aber es sollte ja noch besser kommen. Unterwegs gab es es auch einen kleinen Schreck......kein warmes Wasser.....die Heizung zeigte Störung. Nach kurzer Denkphase kam uns aber die Idee, die Gasanlage neu zu starten. Wie bei Windows. Auf der letzten Fähre mussten wir den Haupthahn e schließen. Ein Reset war erforderlich. Noch 500 km liegen vor uns. Inzwischen hatten wir uns über das Internet erkundigt, dass auf den Vesteralen die besten Walsafaris angeboten werden. Sofern man bei der Tour keine Wale antrifft, kann man am nächsten Tag erneut und kostenlos einen neuen Versuch starten. Die Wetteraussichten waren hervorragend. Am Dienstag,
01. Juli 2014
um 07.24 h überquerten wir den Polarkreis.
Hier Bild einfügen von Nordland einfügen
Immer wieder stellen wir uns die Frage, , warum Menschen hier leben. An dem Tag stiegen die Temperaturen auf nahezu 25 ° C. Für die Einheimischen eine Hitzewelle, für die Rentierere eine Plage. Sie verzogen sich in die oberen Bergregionen, um dort auf kleinen Schneefeldern Abkühlung zu finden. Z Am Kiosk (opp Kölsch Kaffeebud) Husfield hinter Fauske oberhalb eines malerischen Sees gab es noch einen Hallo-wach-Café. Anschließend ging es ab Bognes nach Lodingen auf die Vesteralen. Ganz im Norden der Vesteralen (Andoya) fanden wir auf einem wunderschönen Campground, keine 5 m vom ruhigen Atlantik einen wunderschönen Stellplatz. In der sehr kühlen aber tageslichthellen Nacht konnte man Trottellummen und Kormorane bei ihren spektakulären Jagdflügen beobachten. Für den nächsten Tag buchten wir eine Wal-Safari, Abfahrt Andenes. Bei strahlendem Sonnenschein, aber sehr unruhiger See fuhren wir am
02. Juli 2014
fuhren wir etwa 20 km hinaus auf das offene Meer und sahen drei ca. 17-20 Tonnen schwere Pottwale. Ein tolles Erlebnis. Laut dem Schiffsführer hatte das Wasser ein Temperatur von ca. 5-7 * C. Die Wellen waren inzischen waren etwa drei Meter hoch und brachten das kleine Schiff doch erheblich ins schaukeln. Einige kotzten sich die Seele aus dem Hals. Wir hatten zum Glück zuvor Reisetabletten genommen. Mag ja sein, dass einige uns als Weicheier bezeichnen, aber besser als wegen Übelkeit grün anlaufen. Auf dem Schiff spürten wir erstmalig die Nähe zur Polarregion. Gefühlt war die Temperatur trotz strahlend blauen Himmels max. um den Gefrierpunkt. Tatsächlich waren es laut Besatzung 8 * C. So allmählich verliert man aufgrund des ständigen Tageslichts jedes Zeitgefühl. Ohne Uhr und Kalender wären wir aufgeschmissen. Ein Höhepunkt der Reise war die Wal-Safari allemal. Bei kanadischen Exkursionen halten die Schiffe noch einen gebührenden Abstand, nicht so in Norwegen. Das Schiff fuhr sehr dicht an die Meeressäuger heran.
Hier 2 Bilder einfügen von Wale einfügen
03. Juli 2014
Am Morgen genossen wir in Bleik in einem kleinen, verwunschen Café selbstgemachte Torten und kamen mit einem Angehörigen der norwegischen Armee ins Gespräch. Er erklärte uns viel über das Leben während der ca. vier Monate anhaltenden Dämmerung. Nachmittags fuhren mit einem kleinen Fischerboot hinaus zu einer vorgelagerten Felseninsel. Dort nisten etwa 200.000 Puffins (Papageientaucher) und ziehen dort in Erdhöhlen von April bis Ende August unter ständiger Bedrohung des Seeadlers ihr einziges Junges groß. Gleichfalls aus nächster Nähe konnten wir Kormorane, Basstölpel und Trottellummen beobachten.
Hier Bilder einfügen von Puffin und Adler
Gegen 18.00 h nahmen wir ohne vorherige Buchung die Fähre von Andenes zur Insel Senja. Dadurch blieben uns mehr als 200 km norwegischer Landstraße erspart. Nicht ganz unerheblich, aber bei insgesamt 9.000 km auch schon fast wieder egal. Nach einem Wildcamping ging es dann ausgeruht am
04. Juli 2014
weiter in Richtung Finnsnes. Irgendwann auf der Strecke entschlossen wir uns, das Nordkapp (norwegische Schreibweise) auszulassen. Dadurch wollten wir 1200 km oder vier Tage einsparen. Schließlich mussten wir noch durch Schweden und Finnland zur Fähre nach Helsinki-Talinn (Estland) und weiter duch das Baltikum und Polen zurück nach Hause. Hinzu kam, Carmen war durch Beschreibungen in den Reiseführern von einer gewissen Lappen- oder Sami-Romantik ergriffen........ Riesige Rentierherden, bunte Trachten, endlose Wälder, Seen und Mücken.... Naja, gesehen haben wir auf dem zweitägigen 500 km-Horrortrip von Olderbakken durch Schweden nach Inari/Suomi-Finnland unweit der russischen Grenze über größtenteils unbefestigten Straßen (schlechter als jeder Feldweg im Erftkreis) vier, vielleicht wilde Rentiere, eine auf einer Weide eingezäunte Herde gleicher Gattung sowie eine einsame flügellahme Gans und Milliarden von Fliegen und Mücken. Unglaublich. Nix war es mit dem schönen Samileben. Ähnlich wie die Indianer in Nordamerika leben die Sami in ungepflegten Häusern inmitten abgestellter Autowracks und Altreifen. Hier reifte der Entschluss, den neuerlichen Reiseverlauf erneut abzuändern und doch wieder zum Nordkap zu fahren.
05. Juli 2014
Nach einem Besuch einer Touri-Falle in Inari am gleichnamigem heiligen See der Sami, ging es überwiegend durch finnisch und norwegisch Lappland bis ca 200 km vor das Nordkap, dem eigentlichen Ziel unserer Träume. Gelandet sind wir letztlich auf einem Canpingplatz bei Lecksalv, der nahezu ausschließlich von Finnen der Spezie LORDI oder ZZ TOP belegt wurde wird. Ihre Kutten (Lederjacken) deuteten auf eine Mitgliedschaft bei einer der bekannten Rockergruppen hin. Wir hätten noch eine halbe Flasche Whisky gehabt, aber weit wären wir damit auch nicht gekommen. Übrigens hatten wir zu userer Freude auf der Fahrt durch einen Nationalpark mit einem unaussprechlichen Namen reichlich Tierbegegnungen (Bären, Elche, Hirsche usw.). Am Morgen des
06. Juli 2014
ging es am frühen Morgen auf der letzten Etappe von etwa 200 km über eine wunderschöne und kurvenreiche Küstenstraße entlang des Nordkap-Fjordes.
Hier Bilder einfügen von der Fahrt zum Nordkap
Das Wetter war nicht zu toppen. Traumhaft blauer und wolkenloser Himmel, strahlender Sonnenschein, und tiefblaues, kristallklares Wasser, in dem Kinder planschten. Kaum zu glauben, dass wir entlang des Polarmeeres fahren. Mittagstemperaturen am Nordkap von über 20° C, windstill lassen einen glauben, irgendwo in wärmeren Gefilden Südeuropas zu fahren. Nur Palmen fehlten. Aber dafür gibt es Rentiere auf der Straße. Nachdem wir durch den tiefsten Tunnel der Welt, 212 m unter N.N. passiert haben, sind es nur noch ca. 25 km bis zum angeblichen Punkt des europäischen Festlandes- Eine bizarre, gewächslose aber dennoch reizvolle Mondlandschaft begleitet uns bis zum Großraumparkplatz am Nordkap. Um 14.45 h stehen an der stählernen Weltkugel 71° 10 `21`` ,
Hier Bild Mitternachtssonne einfügen
vor uns liegt nur noch Spitzbergen und die schwindende Eismasse des Nordpols. Der Nordpol selbst ist noch rund 2.100 km entfernt. Obwohl das Nordkap nach geigrafischen Messungen nicht der nördlichste Punkt des europäischen Festlandes ist, ist es dennoch für viele Ziel einer langen, mehr oder weniger beschwerlichen Reise. Viele Touristen sind mit dem Kfz., Wohnmobil oder Motorrad angereist. Neuerdings kommen auch immer mehr mit den Billig-Kreuzfahrten hierhin. Den Norwegern selbst ist das ein Dorn im Auge. Schließlich verliere die Reise zum Nordkap dadurch ihren Charme. Es ist unglaublich, manche Enthusiasten sind von Sürnorwegen die beschwerliche Straße ohne nenneswerte Radwege je nach Wahl der Route über 2.500 km mit dem Fahrrad bis hierhin gefahren. Aufgrund unseres im Nachhinein sinnlosen Ausfluges zum Inari-See erreichten wir das Nordkap durch Deutschland, Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland und erneut Norwegen nach 4.792 km. Abends sitzen wir bis nach Mitternacht
Hier Bild einfügen von Flam, Sognefjord, Myrdal
in leichter Sommerbekleidung und von Mücken aufgrund eines finnischen Insektensprays nicht belästigt oberhalb eines malerischen Nordkap-Fjordes. Wer so viel Glück mit dem Reiseverlauf hatte wie wir, bereut keinen Kilometer. Für die 14-tägige Rückreise durch Norwegen, Schweden, Dänemark und Deutschland sind nochmals laut TomTom-Navi 3.400 km zu fahren. Die Eindrücke dieser Tour werden niemals aus dem Gedächtnis gelöscht werden können. Es war ein bewegendes Gefühl nach dem Kap der Guten Hoffnung in Südafrika in diesem Jahr - wie so oft in Kanada, Alaska, den Inner and Outer Hebrides und den Orkneys in Schottlad am anderen Ende der Welt zu stehen. Außerdem haben wir wieder gelernt, eine Mahlzeit aus drei Teilen in einer Pfanne zuzubereiten, mit einem Besteck alle täglichen Mahlzeiten zu bestreiten und gemeinsam aus einem Becherchen (.... da war doch was bei den Grimms) zu trinken. Vermisst haben wir wirklich nichts. Das einzige, was im Norden genervt hat, waren die lästigen Mücken. Bei wem sind die eigentlich in der Nahrungskette? Irgendeine Spezie hat auf jeden Fall kläglich versagt. Am
ç